Relegationsspiele zwischen Rot-Weiss Essen und dem FC Schalke 04: Das war vor nicht allzu langer Zeit noch eine utopische Vorstellung. Doch das aktuelle Tabellenbild der 2. und 3. Liga sorgt dafür, dass dieses Gedankenspiel in Fankreisen bereits munter diskutiert wird.
Für den Essener Vorstandsvorsitzenden Marcus Uhlig wären um Auf- und Abstieg entscheidende Duelle gegen den ungeliebten Stadtnachbarn allerdings ein Albtraum. Das erklärte der 52-Jährige in der Live-Aufzeichnung unseres Podcasts "fußball inside" in Kooperation mit dem Talk "Vonne Hafenstraße" am Mittwochabend.
In dem von der Wohnbau eG Essen präsentierten Format diskutierte Uhlig im Funke-Medienhaus mit Moderator Timo Düngen sowie den RWE-Experten Martin Herms und Justus Heinisch und beantwortete Fragen aus dem Publikum.
Und eine davon lautete eben: Träumen Sie von einer Relegation gegen Schalke? "Wir würden uns freuen, wenn es irgendwann zu einem Pflichtspiel gegen Schalke kommen würde", antwortete Uhlig, "aber diese Konstellation brauche ich wirklich nicht in einer Relegation. Diese Spiele sorgen für eine erhöhte Emotionalität - im positiven wie im negativen Sinn." Uhlig weiter: "So ein Spiel zu organisieren, mit allen sicherheitsrelevanten Aspekten - nein. Das wäre für mich eher ein Albtraum."
Noch ist es ohnehin ein Szenario in ferner Zukunft. Die Rot-Weissen haben als aktueller Tabellenvierter der 3. Liga die Erwartungen bislang zwar übertroffen. Einen Aufstieg in dieser Saison möchte Uhlig trotz der stabilen Punktausbeute noch nicht öffentlich ins Visier nehmen.
"Es ist das große Ziel, diesen Schritt eines Tages zu machen", sagte der Vereinschef. Man werde sich nicht gegen Erfolg wehren. Er gab aber auch zu bedenken: "Es gibt viele andere Vereine, die aufsteigen wollen und teils über deutlich größere Budgets verfügen."
Daher gelte es clever zu sein. Viele Kleinigkeiten seien ausschlaggebend. "Wir wollen die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg weiter erhöhen. Wenn diese Saison eine erfolgreiche wird, wollen wir den nächsten Schritt in der 3. Liga machen."
Zeitlichen Druck, den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen, verspüre Uhlig jedenfalls nicht. "Wir können über Jahre in dieser Liga bestehen - wollen sie natürlich trotzdem irgendwann nach oben verlassen."